Das große Tabu Thema der Deutschen: Einkommen
Obwohl wir Deutschen unser Land als wohlhabend betrachten, verdienen sehr viele Menschen so wenig das sie kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Wenn man in Deutschland Umfragen bezüglich der Höhe des Gehaltes macht, bekommt man meist sehr zurückhaltende Antworten. Von „zu wenig“, „zu viel“ bis hin zu „ich glaube das kann ich hier nicht sagen“ ist alles dabei. Bei uns Deutschen hat es sich so eingebürgert, das kaum jemand auf Nachfrage, eine konkrete Antwort gibt.Ganz anders wie z.B. in Indien oder den USA. Hier wird kein Geheimnis um den Verdienst gemacht. Ganz im Gegenteil, in Indien ist ein Gespräch über den Verdienst so selbstverständlich wie übers Wetter zu reden. Und in den USA? – In den USA wird gerne mit dem eigenen Gehalt angegeben. Und in Norwegen und Schweden sind alle Einkommen transparent.In Deutschland machen gut 66% der Bevölkerung ein Geheimnis um ihr Gehalt. Und Umfragen haben ergeben, dass 41% der Bevölkerung nicht einmal wissen was ihr Partner verdient. Sind wir einfach nur verklemmt, was unser Gehalt angeht? Oder gibt es hierfür eine bestimmte Ursache?Im wesentlichen hat sich nach wissenschaftlicher Forschungen von Prof. Dr. Cornelia Koppetsch (Soziologin TU Darmstadt)herausgestellt, dass diejenigen, die laut ihrer Aussagen zu viel verdienen, nicht konkreter darauf eingehen um kein Schamgefühl bei anderen auszulösen. Und andersrum verhält es sich bei denen, die angeben zu wenig zu verdienen. Sie haben ein Schamgefühl, weswegen sie nicht über ihr Gehalt sprechen. Möchte man nun wirklich aussagekräftige Zahlen wissen, so bleibt einem nichts anderes übrig, als die Zahlen des Statistischen Bundesamt Wiesbaden zurück zu greifen. Alle 4 Jahre werden für das Statistische Bundesamt Wiesbaden, 60000 Firmen befragt, wie viel sie zahlen. Der Verantwortliche hierfür ist Roland Günter, der bezüglich der Zahlen alles weiß und genau beantworten kann, wer in welcher Schicht mit seinem Einkommen steht. Da der Durchschnitt je schiefer die Einkommens Verteilung ist, weniger aussagt, legen die Experten den Median zugrunde. Das bedeutet nichts anderes, dass nicht der Durchschnitt aller Einkommen zusammengerechnet und durch die Anzahl geteilt wird, sondern das jedes Einkommen vom höchsten zum niedrigsten sortiert wird und der Wert des Einkommens, der in der Mitte liegt, der sogenannte Median ist.
In Deutschland liegt laut Bundesamt, der Median bei 3000€.
In diesem Bereich liegen folgende Berufe.Baggerfahrer 2.970€Elektroniker 2.997€Krankenschwester 3.050€angestellte Architekten 3.400€
Und was verdient man so in diversen anderen Berufen?Friseurin 1455€Sicherheitsmitarbeiter 1775€Assistenzärztin 4190€Bilanzbuchhalter 4450€Flugkapitän der Lufthansa 13330€
Sehr viele Menschen die in unserem Land leben sind sich daher einig. Die Mittelschicht löst sich immer mehr auf, die Reichen werden immer reicher und immer mehr Menschen rutschen in die Armut. Dieses Bild prägt unseren Alltag sehr und ständig fährt die Angst mit, ob wir morgen nicht schon der nächste sind der in den sozialen Abstieg rutscht. Prof. Dr. Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kann diese Angst leider nicht nachvollziehen und verweist auf die 70er Jahre. Diese Diskussion hat es das erste mal vor 40 Jahren gegeben. Mitte der 70er Jahre gab es das erste mal Debatte, damals noch verbunden mit Rationalisierungs-Investitionen. Gleicher Effekt, da war die Maschine, Konkurrent zu der einfachen Arbeit. – Wenn das damals schon alles richtig gewesen wäre, was die Besorgten aufgeschrieben haben, dürften wir heute nicht den Höchststand der Beschäftigung haben.
An der Kölner Uni kommt man allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis. Christoph Butterwege ist Armutsforscher an der Kölner Uni. Laut seiner Einschätzung sind 30 % der Bevölkerung, weil sie von der Hand in den Mund leben – nur eine schwere Krankheit, bzw Kündigung von der Armut entfernt. Daher ist die Angst, sozial abzusteigen, absolut berechtigt, da dieses Risiko für immer mehr Menschen besteht, weil sich die Armut immer mehr in die Mitte der Gesellschaft ausbreitet. Im Moment scheint es so, als würde sich dieser Zustand dort auch verfestigen.
Was sagen nun aber die Betroffenen selbst?
Eine Umfrage bei Infratest dimap ergab:
Bei den Arbeitern sind es sogar 51% (jeder zweite), der sich zu schlecht bezahlt fühlt.
Vermögensverteilung
Die untere Hälfte der Bevölkerung hat fast gar keine Möglichkeit etwas für ihr Leben aufzubauen. Allen zusammen, also 50% der deutschen Bevölkerung, gehören gerade einmal 2,5% des Nettovermögens in Deutschland. Das sind Zahlen, denen wir uns erst einmal bewusst werden müssen um uns deren Dimensionen klar zu werden. Es ist noch schockierender, wenn wir konkrete Zahlen vor Augen haben.
Geringverdiener
Frisöre 1450€Taxifahrer 1500 €Zimmermädchen 1565€Küchenhilfe 1656€
Die unteren Einkommen sind massiv auf der Strecke geblieben. Minijobs ersetzten Vollzeitstellen, oder aus Vollzeitstellen wurden „atypische“ Beschäftigungen. Die Agenda 2010 hat im wesentlichen zu diesen Entwicklungen beigetragen. Die Arbeit und das knappe Geld hat man damit auf viele Köpfe verteilt, was wie immer gut für die Statistik, aber für die Betroffenen eine Katastrophe ist. Es wurde damit absolut miesen Verträgen die Tür geöffnet. Der Bremer Ökonom Rudolf Hickel sagt dazu folgendes Das ist sozusagen ein ganz klarer Lohnsenkungsdruck. Und der hat immer mehr dazu geführt, dass immer mehr prekäre Arbeitsplätze aufgebaut wurden, also Werkaufträge, Leiharbeit und Zeitarbeit und vieles, vieles mehr, und Minijobs, was da an prekärer Arbeit entstanden ist. Und die sind völlig raus aus dem Tarifvertragssystem
Und was steht auf der anderen Seite? – Hier kommen sie, die
Topverdiener
Beamte B2 – 7202€Abteilungsleiterin im Großkonzern – 9500€Chefärzte – 10115 €Manager großer Unternehmen 160000€ (nach oben hin offen)
Einkommensentwicklung 1997 – 2014
Die Bezüge der Daxvorstände sind in 17 Jahren um 186% gestiegenDie von Geschäftsführern um 42%
Und die der normalen angestellten nur um 15%.
Und selbst hier ist noch lange nicht Schluss. Nichts steht im Verhältnis zu den Super-Reichen. Alleine die Nachfahren der verstorbenen Johanna Quandt werden auf 30 Milliarden Euro geschätzt. Wer sich jetzt in Erinnerung holt, das die unteren 50% der deutschen Bevölkerung gerade einmal 2,5% des Nettovermögens besitzen, wird wahrscheinlich um so entsetzter sein, dass den oberen 10% der deutschen Bevölkerung bereits zwei Drittel, also knapp 66% des Gesamtvermögens gehören.Was kann man nun zusammenfassend sagen?Es ist so, das die Bandbreite der Einkommen in Deutschland, sehr extrem sind. Während die Armen immer ärmer werden, werden die Reichen immer reicher. Die Mittelschicht wird immer dünner, und breitet sich nach unten aus, während die Spitze sich immer weiter absetzt. Deutschland mag im Durchschnitt Wohlhabend sein, allerdings sind Durchschnitts Zahlen nur Augenwischerei und dienen meines Erachtens nur, um zu rechtfertigen, das Geld an den Stellen ausgegeben wird wo wir nichts von haben. Planen wir für uns mit der offensichtlichen Entwicklung der nächsten Jahre, merken wir wie wichtig es ist uns ein solides Standbein aufzubauen. Das ist nicht der einzige, aber ein wichtiger Grund, warum man sich überlegen sollte, mit dem Network Marketing oder Affiliate Marketing anzufangen. Schliesslich können wir uns nur selbst helfen.
(Quelle: ARD Geld Check)
GrüßeMario Thömmes
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